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09. November 2022 Forschung, Krankenhaus und Gesundheitswesen

Digital Radar Krankenhaus

Rahel Huhn
Team strategische Kommunikation

Insgesamt 1.624 Kliniken, das entspricht 91 Prozent der deutschen Krankenhäuser, haben am DigitalRadar Krankenhaus teilgenommen. Mit Hilfe des DigitalRadars will der Gesetzgeber den Reifegrad der Krankenhäuser hinsichtlich der Digitalisierung nach § 14b KHG evaluieren.

 

Im Oktober 2020 trat das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) in Kraft, mit dem Bund und Länder bis zu 4,3 Mrd. Euro in die digitale Infrastruktur der Krankenhäuser investieren. Eine Analyse und Bewertung des Standes der Digitalisierung ist dort ebenfalls festgeschrieben, um die Effekte des Zukunftsfonds auf den Digitalisierungsgrad, die Versorgungen von Patientinnen und Patienten und die regionalen Versorgungsstrukturen zu ermitteln. Dies geschieht mittels des DigitalRadars.

Dafür hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) im Mai 2021 das Konsortium Digital Radar Krankenhaus beauftragt, ein Messinstrument zur Feststellung der digitalen Reife der deutschen Krankenhäuser zu entwickeln. Die Daten werden an zwei Messpunkten erhoben: am 30.06.2021 und am 30.06.2023. Die Ergebnisse der ersten Erhebung wurden im Herbst 2022 veröffentlicht.

Digitalisierung als Treiber mehrdimensionaler Verbesserungen

Mit der Förderung im Rahmen des KHGZ sollen sowohl Handlungsfelder für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung als auch der Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern aufgezeigt werden. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser soll gesteigert und Innovationen sowie der Austausch von Gesundheitsdaten gefördert werden. Ziel ist eine Aufwertung des Gesundheitsstandorts Deutschland.

Digital Radar Krankenhaus

Digital Radar Krankenhaus: Klinisches Personal im Fokus von Digitalisierungsprojekten

Der DigitalRadar hat den Anspruch, relevante Zielgruppen innerhalb der Krankenhäuser bei der Erhebung einzubinden. Vertreterinnen und Vertreter des klinischen Personals, des Informationsmanagements und der Verwaltung wurden daher in die strukturierte Selbsteinschätzung einbezogen.

Das klinische Personal steht häufig im Fokus von Digitalisierungsprojekten im Krankenhaus. Klinisch tätige Mitarbeitende nutzen digitale Lösungen in ihrem Arbeitsalltag und haben dadurch einen umfassenden Einblick in deren Anwendbarkeit und Nutzen. Ihre Perspektive auf den digitalen Reifegrad ist daher eine wichtige Ressource für den DigitalRadar.

Ergebnisse der Evaluation

  • Bei den 1.624 befragten Krankenhäusern liegt der Digitalradar-Score (DR-Score) durchschnittlich bei 33 von 100 möglichen Punkten.
  • Die Mehrheit der Häuser (70 Prozent) verzeichnet einen DR-Score zwischen 23 und 44 Punkten.
  • Öffentliche Krankenhäuser schneiden am besten ab, gefolgt von privaten und freigemeinnützigen. Lediglich bei „Patientenpartizipation“ und „Organisatorische Steuerung und Datenmanagement“ erreichten die privaten Krankenhäuser höhere DR-Scores. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass eine zentrale Organisation, wie sie bei Krankenhausketten und -verbünden erfolgt, in diesen Dimensionen den höchsten Mehrwert hat.
  • Am weitesten digitalisiert sind Krankenhäuser in Berlin, Hamburg und Brandenburg. Auch Bundesländer wie Brandenburg, Sachsen und Nordrhein-Westfalen sind über dem Bundesdurchschnitt.
  • Die höchsten Werte erreichten die Krankenhäuser im Durchschnitt in der Dimension „Strukturen und Systeme“, den niedrigsten verzeichneten sie bei den Themen „Patientenpartizipation“ und „Telehealth“.
  • Mit steigender Bettenklasse steigt der DR-Score. Grundversorger weisen mit 30,2 Punkten die niedrigste, Maximalversorger mit 41,1 Punkten die höchste digitale Reife auf.
  • Die Bruttolohnkosten Vollzeit-IT je Bett sind mit Abstand bei den Maximalversorgern am höchsten und bei den Regelversorgern am niedrigsten.
  • In öffentlichen Krankenhäusern sind die Bruttolohnkosten Vollzeit-IT pro Bett am höchsten, gleichzeitig ist der Anteil der jährlichen Betriebskosten für IT am geringsten.
  • Mehr als die Hälfte der freigemeinnützigen und privaten Krankenhäuser verfügen über eine Datenübertragungsrate von weniger als 500 Mbit/s.
  • Eine Varianzanalyse zeigte, dass die wichtigsten Prädiktoren für den DR-Score Bettenklasse, Breitbandausbau, der Status als Lehrkrankenhaus, die Anzahl der mobilen Workstations pro Mitarbeitenden und die Notfallstufe sind.
  • Die meisten Krankenhäuser haben Fördermittel in den Fördertatbeständen „Digitale Pflege- und Behandlungsdokumentation“, „Patientenportale“ und „Digitales Medikationsmanagement“ beantragt.  Damit scheinen sie bereits einige Defizite – vor allem bei der Patientenpartizipation – erkannt zu haben.
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